Tschechoslowakische Wolfshunde - Spirit of the Wolf

Geschichte - Wesen - Charakter

 

 
Im Jahr 1955 fand in der CSSR ein biologisches Experiment statt, die Verpaarung eines Deutschen Schäferhundes mit einem Karpatenwolf. Es sollten die Vorzüge des Wolfes (wie Widerstandsfähigkeit, große Ausdauer, hohe Wachsamkeit, natürlich entwickelte Sinne) und die des Hundes (z.b.Abrichtbarkeit...) kombiniert werden. Das Militär war ständig an gesunden, ausdauernden Diensthunden interessiert.
 
Im Jahr 1965, nach Beendigung des Experimentes, wurde ein Plan für das Züchten dieser Rasse ausgearbeitet. 1982 wurde der Tschechoslowakische Wolfshund, durch den Rassehundeverband in der CSSR, als nationale Rasse anerkannt.
 
 
Allgemeines/ Wesen/ Charakter:
 
Es ist eine noch junge, sehr natürliche Rasse, in der noch viel Wolfsverhalten zum Vorschein kommt. Seine Verhaltensweisen kann man fast mit denen des Urvaters Wolf gleichsetzen. Das Aussehen dieses Hundes, auch in Behaarung und Bewegung, lässt keinen Zweifel an seiner Herkunft.
 
Der Tschechoslowakische Wolfshund ist ein sehr aktiver, temperamentvoller Hund. Er ist überaus lebendig, selbständig und würdevoll in seinem Auftreten. Die Rasse ist ausgesprochen widerstandsfähig gegen jegliche Witterungsbedingungen, kraftvoll, ausdauernd, gelehrig, reagiert blitzschnell und besitzt eine hervorragende Orientierungsfähigkeit. In seiner Jugend ist er oft stürmisch und immer auf Abenteuersuche. Ein zukünftiger TWH-Besitzer sollte sich darauf einstellen, das er viele Stunden mit seinem Hund verbringen wird, um ihn angemessen zu beschäftigen (besonders geistig) !
 
Seinem Rudelverhalten sollte unbedingt Rechnung getragen werden. Seine Familie ist sein Rudel ! Ist er allein zu Haus kann es sein, dass er alles versuchen wird, um wieder zu seinem Rudel zu gelangen. Er braucht Gesellschaft und Bewegung (körperlich wie geistig !). Erhält er nicht genug Aufmerksamkeit und Auslauf ist er schnell gelangweilt und kommt auf dumme Gedanken. Somit kann er durchaus auch mal die Wohnung auf den Kopf stellen. Sollte man doch mal einen Gang ohne seinen TWH machen müssen, wäre die kurze Unterbringung in einem sicheren Zwinger oder Grundstück anzuraten.
 
Zu seinem Besitzer hat der TWH ein inniges, treues Verhältnis, so dass ein späterer Besitzerwechsel für den Hund sehr schwer zu verkraften ist. Deshalb sollte ein zukünftiger Besitzer dieses Hundes vorher genau prüfen, ob er diesem Hund gerecht werden kann. Ob er in guten, wie auch in schlechten Tagen zu seinem Hund stehen will (egal ob die 20. Blumenvase kaputt ging, das Beet nicht mehr existiert, der Zaun erhöht werden musste, Türen zerkratzt und die Klinken abgebissen wurden, die Couch einen Riss hat, das Grundstück einer Mondlandschaft gleicht, es Handschuhe und Pantoffeln nur noch einzelnd gibt, das Mobilteil des Telefons unauffindbar vergraben wurde ......................) !
 
Seine psychische Reife erreicht er ca. im Alter von 2-3 Jahren. Die Ausbildung erfordert anfangs sehr viel Geduld. Ist er gut sozialisiert, ist der TWH je nach Veranlagung für jede Aufgabe geeignet. Er ist in den verschiedensten Sparten des Hundesports einsetzbar, jedoch muss man sich dafür etwas mehr Zeit und Geduld herausnehmen. Ständige Wiederholungen auf dem Hundeplatz langweilen ihn, einige Übungen erscheinen ihm sinnlos. Manchmal muss man ihn austricksen und sich etwas einfallen lassen, um ihm diese Übungen schmackhafter zu machen. Probleme kann es auch geben beim Verbellen des Scheintäters im Schutzhundesport, da diese Hunde von Natur aus nicht viel bellen ( Verständigungen durch Mimik, Körpersprache, verschiedene Laute sind jedoch sehr vielfältig). Bellen in einigen Situationen sind für ihn unsinnig. Ihr Grundstück verteidigen sie jedoch auch schon mal mit Bellen.
 
Kadavergehorsam sollte man von einem TWH nicht verlangen, zeitweilig zeigt er Unwilligkeit sich unterzuordnen, was aber nicht heißt, dass er nicht gerne arbeitet ! Er ist halt nur lieber Kamerad als Untergebener !
 
Der TWH ist kein Anfängerhund oder ein Hund für Jedermann. Das sollte einen zukünftigem Besitzer klar sein ! Bei geduldiger, konsequenter, aber liebevoller Erziehung (mit Inkaufnahme seiner typischen wölfischen Verhaltensweisen !! ) erhält man aber einen treuen Familienhund und faszinierenden Kameraden für etwas hundeerfahrende Halter.
 
Bild oben " Indian Naala Spirit of the Wolf "
 
Bild unten " Bajan Spirit of the Wolf "